Eine Hand hält einen frischen Trieb.

Klimaschutz durch nachhaltiges Wohnen

2019 lag der endenergiebezogene Gebäudeenergieverbrauch in Deutschland bei 865 TWh, was ca. 35 % des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland entspricht. Hiervon entfallen 66 % auf Wohngebäude. Mit fast 80 % wird die meiste Energie für Raumwärme genutzt. Um dem Übereinkommen von Paris gerecht zu werden und die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen sowie u.a. die im europäischen Green Deal vorgesehene „Renovierungswelle“ im Gebäudesektor zur Erreichung der Klimaneutralität in Europa bis 2050 durchzuführen, besteht im Gebäudesektor großer Handlungsbedarf.

Von 2019 auf 2020 hat sich die Anzahl der Anträge für Effizienzhäuser im Bereich Neubau mehr als verdoppelt – auf über 90.000. Bei der Altbausanierung lag diese Zahl jedoch nur bei ca. 11.000. Doch auch um das Ziel der Bundesregierung, im Rahmen der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie den täglichen Zuwachs der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf unter 30 Hektar pro Tag bis 2030 zu begrenzen, zu erreichen, muss die Zahl der Altbausanierungen in den kommenden Jahren deutlich steigen.

Auch aus Ressourcensicht ist es sinnvoll beim Hausbau auf ökologische Materialien zu setzen. 90 % des inländischen mineralischen Rohstoffabbaus werden in Gebäuden verbaut und 53 % des gesamten Abfallaufkommens in Deutschland werden durch den Bausektor verursacht. Diese Rohstoffentnahme ist mit hohen CO2 Emissionen verbunden, welche bei typischen Neubauten zwischen 10 und 16 kg C02-Äquivalenten pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr liegen. Diese Emissionen lassen sich reduzieren, wenn auf natürliche Materialien wie Holz zurückgegriffen wird, denn 1 m3 Holz speichert fast 1 Tonne CO2. Außerdem lassen sich die meisten mineralischen Baumaterialien schlecht recyceln und dem Ressourcenkreislauf zurückführen. Die meisten Verbundstoffe können nur schwer und unter hohem energetischem Aufwand getrennt werden, weshalb die Verwertung im Deponie- und Bergbau oft die beste Möglichkeit der Verwertung darstellt. Beim ökologischen Holzbau ist dies anders: Holzhäuser lassen sich auf Wunsch vollständig zurückbauen und die verwendeten Materialien wiederverwendet oder einer schadstofflosen energetischen Verwertung zugeführt werden.

Wer sich also entscheidet, beim Neubau oder bei der Altbausanierung auf ökologische Materialien wie Holz und Holzwerkstoffe in einer energieeffizienten Bauweise zurückzugreifen, leistet aktiven Klimaschutz. Zum einen direkt beim Bau, da Holz viel CO2 speichert und zum anderen auch im kommenden alltäglichen Leben, denn durch effizientes Heizen und Raumbelüftung kann viel Energie eingespart werden.

 

Quellen:
UBA, dena-Gebäudereport 2021